🎧Friedrich Schafranek berichtet über seine Erlebnisse im KZ-Lagerkomplex Kaufering

Gespräch zwischen Friedrich Schafranek und Viktor Necas im Juli 1988 auf dem ehemaligen KZ-Lager Kaufering VII.

Bei der Einweihung des Mahnmals für die Opfer des KZ-Lagers Kaufering VII auf der Europäischen Holocaustgedenkstätte im Juli 1988 kam es zu vielen bewegenden Begegnungen. Der ehemalige KZ-Häftling Schafranek traf hier zum ersten mal den Lagerältesten des KZ-Lagers Kaufering III – Viktor Necas. Dieses Tondokument ist ein Ausschnitt eines Gespräches, in dem Friedrich Schafranek über seine Erlebnisse im Lager berichtet.

Gesprächsrunde in Landsberg zur „Woche der Brüderlichkeit“ am 8. März 1987 im Pfarrzentrum „Zu den Heiligen Engeln“ mit Friedrich Schafranek (re.) und Max Mannheimer (li)

Friedrich Schafranek wurde am 16. Mai 1924 in Wien geboren und verstarb am 14. März 2013.

Ab 1928 wohnte seine Familie in Frankfurt/Main. Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 versucht er vergeblich mit seinem Bruder auszuwandern.

Im Oktober 1941 wird seine Familie, die Eltern und sein Bruder, ins Ghetto Lodz deportiert. Dort sterben sein Vater und sein Bruder. Im August 1944 erfolgt die Deportation nach Auschwitz, wo die Mutter vergast wurde. Friedrich Schafranek wird in den KZ-Lagerkomplex Kaufering deportiert und leistet Zwangsarbeit. Er erkrankt an Typhus und wird in das KZ-Lager Kaufering IV verlegt. Schließlich – Ende April 1945 gelingt ihm während der Räumung der Lager die Flucht.

Bis 1947 war er für die US-Army tätig, unter anderem arbeitete er als Dolmetscher bei den Nürnberger Prozessen.

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